Samstag, 26. März 2016
zu frühe Entlassung, Streß.. und viel zu lange nicht geschrieben
Die letzten Wochen sind nun leider kaum mehr in Worte zu fassen. Im letzten Beitrag noch hatte ich geschrieben, wie sehr mein Mann den sicheren Ort in der Klinik braucht. Wie schwer ihm der Alltag noch fällt... und nun ist er zu Hause, seit bereits einer Woche. Das wollte er nicht und ich schon mal gar nicht!
Dienstag vor 2 Wochen schrieb er mir auf dem Rückweg von der Arbeit.. " Freitag werde ich entlassen, holst du mich ab?" Ich brach innerlich zusammen. Grad zu Hause angekommen, noch im Auto sitzend hatte ich ihn angerufen. Es war mir zu früh, ich hatte immernoch keine Gespräche in der Klinik. Niemand dort wusste, wie belastend die Wochenenden waren, niemand wusste, dass ich grad erst begann zur Ruhe zu kommen.
Mein Mann bestätigte, dass er auch er es als zu früh empfand... es war ein so unglaublich blödes Gefühl, IHM zu sagen, dass ich ihn nicht zu Hause haben will. Warum hat die Klinik nicht zuerst mit mir gesprochen? Wie kann man jemanden nach "Hause" schicken, der genau genommen, kein zu Hause mehr hatte. Ich hatte meinen Mann im Januar schließlich raus geschmissen? Warum spricht die Klinik nicht mit mir? Warum nimmt denn keine Gefühle ernst?
Es gingen also an diesem Dienstag noch viele viele Nachrichten zwischen und hin und her. Abends besuchte ich ihn, wie jeden Dienstag. Direkt als ich in die Klinik kam, ließ er mich wissen, dass ich über meine Ängste gern mit einem der Pfleger sprechen könnte. Ich verzichtete... ich will nicht mehr! Ändern konnte ich eh nichts. Für Donnerstag war ja das Psychologengespräch angesetzt... Donnerstag 14 Uhr.. Freitag 10 'Uhr sollte ich meinen Mann dann abholen... ich muß immer noch bitter lachen, wenn ich daran zurück denke! Ich machte meinem Mann klar, dass ich auch das Gespräch am Donnerstag nicht wahrmehmen will. Das nahm er so hin " Versteh ich"... ist so nen Standartsatz geworden... tut er nicht!
Donnerstag machte ich um 13 Uhr Feierabend... sollte ich in die Klinik fahren oder nicht? Mein Mann hatte das Gespräch nicht abgesagt.. scheinbar. Denn er bat mich zu kommen und ein sachliches Gespräch zuzulassen. Wer mich kennt, weiß dass das zu viel verlangt ist! Ich fuhr also in die Klinik. Wir gingen gemeinsam zum Dienstzimmer der Psychologin. Diese nahm wahr, dass ich wohl nicht so positiv gestimmt wahr, wie sie gern hätte und beachtete mich daher kaum. Freudig begrüßte sie meinen Mann... für mich hatte sie nur ein kühles "Hallo" über. Ich erwarte sicher nicht, dass man mich überschwenglich begrüßt, aber von einer Psychologin hätte ich erwartet, dass man mich herzlich begrüßt... dass man wah rnimmt, es geht mir in der Situation grad echt beschissen... und reagiert vielleicht mit einem "ich habe schon gehört, dass es Ihnen grad nicht so gut geht... ich hoffe das Gespräch kann Ihnen heute ein wenig weiter helfen"...so lerne ich es zumindest und so arbeite ich mit Klienten! Auf dem Sofa erklärte mir sie nochmal die Behanldung.. das war blabla.. da mir mein Mann als mündiger Mensch bereits selbst erzählt hatte, was er dort so tat. Dann fielen doch noch ein paar ungereimtheiten auf, die man hääte klären können, wenn man mit mir gesprochen hätte.
Sie verließ sich also auschließlich auf die Aussagen meines Mannes, der wohlgemerkt von ihr attestiert unter Gedächtnisschwierigkeiten leidet und kognitiv eingeschränkt ist. Da viel dann noch auf, dass er ja eine kognitive Gruppe hätte besuchen sollen, ´hatte ihm nur keiner gesagt.. dumm.. hätte man in den Doku-Unterlagen in 6 Wochen ja sehen können. Es entstand also eine kurze Diskussion, die mit : Sowas kann eine Akutklinik nicht leisten" endete... mir wurde gesagt, dass ja alle wussten nach 6 Wochen sei Ende dort... ähm nee.... hat mir keiner gesagt!!!! Mein Mann hatte mir etwas von 8-12 Wochen gesagt.. mit 8 hatte ich gerechnet... is ja nu Ostern und da hatte ich den rausschmiss aus der Klink vermutet. Dann wurde mir noch unterstellt , die Ärztin hatte mir das gesagt.. mir der hatte ich außer einmal vor Aufnahme meines Mannes (um sie um Umterstützung bzgl der Übernahme aus der geschlossenen zu bitten) nie gesprochen. Die hatte mich also auch nicht aufgeklärt, sondern wir hatten besprochen, ob die Klinik ihn überhaupt aufnehmen kann, da sie örtlich nicht zuständig wäre!!
Ich gab auf!
Als wir gingen, verabschiedete sie sich liebevoll von meinem Mann... hielt mir nichtmal die Hand hin.. ich hätte ihr am liebsten, entschuldigung, in die Fresse geschlagen!!!! Als wir im Flur standen, brach ich zusammen! Nicht mehr fähig zu stehen, zu reden, zu weinen... still.. weg! Durchbrochen wurde es nur von einer Tür, die aufging.. blitzschnell stand ich auf und ging Richtung Zimmer meines Mannes... niemand von denen sollte das sehen.... Meine Kinder!!! Panik überkam mich.... Mein Mann brachte mich in sein Zimmer, gab mir etwas zu trinken. Ohne großartig viel zu sprechen, stand ich auf, zog mich an und fuhr nach Hause. "Du solltest so nicht auto fahren" sagte mein Mann... aber was hatte ich schon für eine Wahl?! Es war 16 Uhr, meine Kinder kommen nach Hause.. ich musste fahren!
Und so holte ich meinen Mann am Freitag vor 2 Wochen auf dem Parkplatz der Klinik ab.

Die erste Woche velrief mit den üblichen auf und abs, wie sie an den Wochenenden auch waren... mal lief es normal, mal war er einfach nur krank. Einen Tag hatte ich einen sehr unglücklichen Tag, weil in ein wichtiges Attest für mich nicht abholen konnte.... und ich merkte wieder, wie nervlich am Ende ich war. Innerlich war ich so aufgeladen, dass ich am liebsten jedem an die Gurgel gesprungen wäre... als ich mit dieser Wut nach Hause kam ( ich hatte noch vorgewarnt, dass wieder alles, was für mich sei, in die Hose gehen würde)... lag mein Mann zur Atemübung auf dem Sofa. Ich setzte mich also leise, um ihn nicht zu stören an meinen Laptop und schrieb weiter an meiner Hausarbeit... 30 Minuten... im selben Raum... Nach 30 Minuten öffnete mein Mann dann die Augen und begrüßte mich mit einem "na.?".. mir platze innerlich der Arsch!!! Wie sehr hätte ich mir gewünscht, dass er mich direkt begrüßt hätte.. und dann eher mit einem "mist, dass du so einen blöden Tag hattest... wir können ja nachher nen Kaffee zusammen trinken.. ich mag nur grad meine Meditation machen"... alles wäre damit ok gewesen! Ja, er ist krank! Ja, er soll auf sich Acht geben! Und ja... er soll seine Übungen machen, das verlange ich sogar! Aber er ist nicht in der Klinik! Und er ist nicht allein auf dieser Welt!! Ich kann doch nicht bei allem ALLEIN sein!! kotz...
Sichtlich mit Schuldgefühlen überhäuft entschuldigte er sich nach dem Anpfiff... und machte mir damit wieder Schuldgefühle.. diese elende Spirale!!!!!
Mittwochsabends war dann das erste Angehörigentreffen der Militätkirche... mein Mann begleitete mich, was mich sehr freute! Wir trafen auf 3,5 andere Paare... mit denen wir uns auf Anhieb gut verstanden. Es tat so unendlich gut, zu sehen, daß man mit all diesen Problemen nicht allein ist. 3,5 Paare deswegen, weil eine Frau allein dort war, da sich ihr Partner in der Klinik befand. Das war ein unglaublich toller Abend!! Und ich freue mich sehr auf den nächsten!!!

Diese Woche war nun die streßigste, und wer es verfolgt.. es ist erst Samstag und die Woche noch nicht um. Es sind nun OSterferien, die Kinder sind seit Mittwoch bei meiner Mutter.. Ostern feiern. Donnerstag ist die Buchpräsentation "Die unsichtbaren Veteranen" in dem sich auch der Eingangthread dieses Blogs befindet. Montag hatte ich noch einen Termin in der Uniklinik 100 km entfernt, da sich dort endlich jemand um meine wieder aufgetauchte Endometriose kümmern sollte. Auf dem Weg dorthin blieb ich mit dem Auto liegen.. mein Mann darf kein Auto mehr fahren zur Zeit, weswegen ich was das betrifft auf mich allein gestellt bin. Also wurde das Auto abgeschleppt, der Termin abgesagt (da zeitlich nicht mehr zu schaffen.. war ja 10 km vorm Ziel) und ich bekam einen Leihwagen und fuhr 100 km wieder nach Hause. Um Dienstag wieder mit dem Leihwagen 100 km zur Werkstatt zu fahren, unser Auto heile wieder abuzuholen und 100 km wieder zurück zu fahren.. .alles über Land, da keine Autobahn vorhanden.. ich war also jedesmal 1,5-2 Std unterwegs. Meine Arthrose in den Knien würdigte das entsprechend. Mittwoch war ich also so im Eimer, dass ich gar nichts tat! Meine Mutter holte die Kids haben und verbrachte den Tag auf dem Sofa! Mein Mann tat ungefähr das selbe! Donnerstag fuhren wir also schon früh nach Hamburg, 300 km, .. ich fuhr natürlich! Im Hotel angekommen, nutzen wir kurz das schöne Wetter für einen Spaziergang an der Alster.. bevor wir uns durch den Feierabendverkehr auf den Weg zur Buchpräsentation machten... 7 km.. 45 Minuten (Danke Hamburg!!). Dort wurden wir sehr sehr lieb von den Herausgebern begrüßt, die sichtlich von unserer Geschichte berührt waren. Auf der einen Seite gibt das Kraft, auf der anderen macht einem das wieder bewußt, wie scheiße es eigentlich läuft!!
Aus der geplanten Diskussion zum Thema des Buches wurden leider viele lange Monologe von Führungspersönlichkeiten.. die anwesenden Veteranen und Angehörige kamen leider nicht wirklich zu Wort. Schade, da ich denke, dass sich das auch die Herausgeber anders vorgestellt hatten. Ich nahm mit ner Menge Sarkasmus... ich lerne : Militärs reden noch mehr als Politiker.. die haben nämlich Redezeiten ;)
Nach der Buchvorstellung aßen wir noch etwas im Hotel und gingen dann ins Bett. Mein Mann schließ fast gar nicht, hatte permament Albträume.. ich schlief in kurzen Etappen... wie das seit 2 Wochen so ist... wie es auch in der Anfangszeit des Klinikaufenthaltes so war. Morgens ging ich allein mit dem Hund durchs Schietwetter an die Alster und genoss die Zeit für mich!
Danach fuhren wir nach Schleßwig-Holstein, um uns bei einer netten Züchterin bzgl Tauglichkeit als PTBS-Hund ihrer Hunderasse zu erkundigen. Es folgte dort ein sehr sehr netten uns offenes Gespräch. Dort wurden sachte und vorsichtig Fragen zur Erkrankung gestellt, eine Offenheit, die nichtmal unsere Eltern schaffen.
Wir nahmen also innerlich die Kenntnis: Sollte mein Mann wieder eingestellt werden, dann ist so ein Hund genau richtig! :) Wiedereinstellung ist deshalb notwendig, weil wir sonst kein Geld haben!
Da ist auch der nächste entscheidende Punkt in mir gekommen.. schon letzte Woche entschied ich für mich.. und meine Kinder: Sollte mein Mann nicht bis Ende April eine Entscheidung der Bundeswehr vorliegen haben, dann werde ich das Haus (oder meinen Anteil) verkaufen und im Janauar nach Abschluß meines Studiums mit den Kindern nach Schweden gehen. Gern nehme ich meinen Mann mit, aber ich entscheide nichts mehr für ihn! Im Januar nächsten Jahres würden wir nämlich in Sozialhilfe fallen, und das (so meine eigene Entscheidung) werde ICH nicht hinnehmen. In Schweden kann ich ohne Anerkennungsjahr arbeiten, kann von einem Gehalt leben und habe eine tolle Kinderbetreuung! Außerdem kann ich da zur Ruhe kommen... denn diese Ruhe hat man mir mit der frühzeitigen Entlassung wieder genommen!!

Nach dem Brief an den PTBS-Beauftragten und einigen Telefonaten muß mein Mann nun Mittwoch nach Koblenz ins BWK.. erst hieß es einen Tag, dann 3 Tage.. nun eine Woche. Mir isses egal! Sollen sie machen! Ich hoffe, danach steht endlich eine Entscheidung! Ansonsten ist mein Weg klar!

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Montag, 7. März 2016
Es riecht nach Blut... und es verändert sich etwas
lange habe ich heute überlegt, wie ich den Beitrag betiteln soll.. was passt nach der letzten Woche und dem Wochenende.. und heute ist Montag.
Warum schreibe ich davon, welcher Wochentag ist? Montage sind schwere Tage geworden. Denn es wartet nach jedem schönen, fast normalen Wochenende ein Loch.. das Montagsloch. Es ist schwer, wie sich so ein Montag anfühlt. Doff.. irgendwie.. und das nicht nur bei mir. Es geht auch unserem Sohn Montags meist schlechter. Als ich meinen Mann gestern zurück in die Klinik brachte, waren es das erste mal vertauschte Rollen. Sonst war er immer der "vernünftige", hatte ja im Hinterkopf, dass er Sonntags abends wieder in die Klinik mußte. Er war dann meist recht pragmatisch... kühl oder reserviert wären falsche Worte. Ein bischen hat es sich immer angefühlt, als freue er sich auf sein zweites zu Hause.. ja genau...böse ist das, aber irgendwie ein bischen ehrlich. Die Klinik ist ein wenig sein zweites zu Hause geworden. Zumindest sehe ich das so und auch er stolpert beim Reden manchmal und spricht von "nach Hause" statt zur Klinik. Es ist halt sein sicherer Ort, weit weg vom Alltagsstreß und von der Verpflichtung auch für andere da sein zu müssen. Sein Ort! Der Ort an dem nur er und nur seine Empfindungen zählen. Und das ist auch die nächste Veränderung, zumindest bei mir. Es tut mir nicht mehr weh, die Klinik als sein zweites zu Hause zu bezeichnen. Er ist krank, er braucht einen sicheren Ort und den können wir als Familie eben nur bedingt geben... für uns geht schließlich ein "normaler" Alltag weiter, mit Alltagsproblemen.... dafür hat er keinen Kopf frei und darum braucht er diesen sicheren Ort in der Klinik. Für mich ist das nun ok. Ich habe nicht mehr den Anspruch an mich und uns, ihm diesen Ort zu Hause zu bieten.

Also, wie gesagt es drehte sich gestern Abend. 2 Stunden bevor ich ihn zurück fuhr, wurde seine Laune schlechter und stiller... sein Blues... er wollte nicht zurück in die Klinik. Das Wochenende war schön, die ganze Woche war für ihn schön... für mich nur bedingt, da die existenzielle Not mir arg im Nacken sitzt. Aber dazu später mehr. Für mich war es gestern normal, ihn zurück zu fahren. Der Abschied fiel auch nicht schwer. In meinem Kopf ist er in der Klinik besser aufgehoben. Besonders heute.. heute soll er seine Trauma aufzählen! Ich habe ihm deshalb nochmal gesagt, was ich ihm eigentlich immer sage.. aber gestern hatte es einen besonders wichtigen Wert: Wenn du das Bedürfnis hast zu reden, dann kannst du mich gern anrufen oder mailen oder was auch immer. Und wenn du deine Ruhe haben willst und dich garnicht melden magst, dann ist das auch ok für mich!
Auf jedenfall bin ich in Gedanken heute wieder bei ihm, vermutlich wieder den ganzen Tag... vermutlich wird es mich darum wieder in das tiefe Loch ziehen... vielleicht hilft es mir aber auch, das Loch zu kennen.. und vielleicht schaffe ich darum den Schritt drumherum... ich weiß es nicht!

Die letzte Woche... sie war ein auf und ab! Montag war ich in mein Loch gestürzt.. Dienstag drin versunken.. ich weinte fast den gesamten Tag. Ich starrte auf der Arbeit, ich weinte auf der Fahrt nach Hause, ich weinte zu Hause.. ich starrte am Abend vor den Kindern.. und ich weinte die ganze Nacht. Mittwoch kam mein Mann nachmittags nach Hause, mit der Bahn!!!, um einen weiteren BV zu machen. BV heißt Belastungsversuch.. so nennt die Klinik das, wenn der Patient zu Hause übernachten darf. Ob das eine Belastung für den Patienten oder eine für dessen Familie ist , lasse ich mal eher unkommentiert. Der Mittwoch jedenfalls war ok. Donnerstag brachte ich meinen Mann morgens vor der Arbeit zurück in die Klinik. Dort passierte mir ein so blödes Missverständnis. Am Donnerstag sollte ich endlich ein Angehörigengespräch in der Klinik haben, denn trotz meiner regelmäßigen Besuche, nimmt man dort von mir als Angehörigen keine Notiz.. man grüßt mich nichtmal! Und irgendwie hatte ich im Kopf, dass es nun der Donnerstag sein sollte, an dem das Gespräch stattfinden sollte. Aber da hatte ich mich vertan.. das Gespräch ist erst diesen Donnerstag... und den ganzen Mittwoch hatte ich mich mit der Hoffnung auf dieses Gespräch über Wasser gehalten. Als mein Mann mich drauf hinweis, dass das Gespräch erst in einer Woche ist, brach meine kleine hoffnungsvolle Welt mal wieder zusammen... ich bat meinen Mann ohne Blickkontakt auszusteigen und in die Klinik zu gehen... ich wollte nicht, dass er sah, wie sehr meine Welt zusammen stürzte. Seit 6 Wochen ist er nun weg.. und außer dem einen Gespräch mit der Stationsschwester, welches wirklich gut tat, gab es nur das kurze Psychologengespräch am Telefon, wo man mich über die Krankheit aufklären wollte.. halt nein.. man werzählte mir nur, wie sehr krank mein Mann ist und in welchen Filmen ich mich schlau machen kann.... kotz. Wie krank er ist, dass weiß ich selber.. ich lebe ja mit ihm zusammen, ich beobachte die Krankheit seit 13, bald 14 Jahren. Vermutlich kann ich der Psychologin mehr über die Symptome meines Mannes erzählen, als sie selber weiß! Ihr Glück, dass sie am Telefon durchaus nett wirkte.. sonsgt wär ich damals wohl explodiert.
So weinte ich auch am Donnerstag auf dem Weg zur Arbeit und auf dem Weg zurück, und am Abend ... da telefonierten wir und mein Mann empfahl mir eine stationäre Unterbringung, wenn er zu Hause sei... ich lache mich innerlich kaputt. Als ob ich mich um mich kümmern könnte, wenn mein kranker Mann, der sich nichtmal richtig um sich selbst kümmern kann auch noch allein um unsere selbst angeschlagenen Kinder kümmern will. Sorry... dabei dreht sich mein Magen.Und es tu tmir leid, so sarkastisch sein zu müssen. Was mich zur Zeit so sehr belastet ist die Frage nach der Zukunft. In 10 Monaten läuft das Krankengeld aus, 1-2 Jahre dauert die Therapie, nach der ersten Phase dürfte mein Mann laut Ärztin 2x die Woche 3 Stunden täglich arbeiten.. ist damit zur Zeit erwerbsunfähig. in 10 Monaten ist mein Studium fertig, es folgt ein mies bezahltes Anerkennungsjahr, welches ich ja nichtmal Vollzeit machen kann, da ich ja alleinerziehend bin..krankheitsbedingt. Also müssen wir in einigen Wochen die Entscheidung fällen, ob wir unser Haus verkaufen oder nicht. Ich hing nie am Haus, aber in den letzten Wochen ist es zu meinem sicheren Ort geworden... Der Gedanke an den Hausverkauf geht einher mit den Schuldgefühlen, den Kindern ihr zu Hause zu nehmen.... ich weinte bei jedem Gedanken an die Zukunft.. mein Studium liegt weiter brach.... ich kann mich nicht konzentrieren und die Zukunftsangst blockiert alles! Ich schrieb also einen Brief an den PTBS-Beauftragten der Bundeswehr...
Freitag ging es mir immernoch schlecht, aber immerhin hatte jemand aus dem Büro des PTBS-Beauftragten mir gemailt.. und mir eine weitere Schweigepflichtsentbindung geschickt... das ist nun die 5. oder 6.....
Am Morgen war ich mit einem/ unseren Lotsen verabredet.. leider hatte auch er keine herausragenden Neuigkeiten... der Antrag auf Wiedereinstellung hängt.... warum auch immer. Wir werden einen Fachanwalt brauchen, leisten können wir uns den nicht! Beide Autos sind kaputt, reparieren können wir uns nicht mehr leisten. In 10 Monaten, wenn das Krankengeld ausläuft, dann werden wir finanziell am Ende sein.. eine Mietwohnung einzurichten oder persönlich zu renovieren... es wird nicht mehr gehen.. darum will ich das Haus vorher verkaufen, wenn sich nicht bald etwas tut... man liest es vielleicht, die Existenzsorgen sind wahninnig!
Doch nun zum Wochenende.
Freitag fragte ich meinen Mann, ob er uns besuchen möge... einfach nur eine Frage, wenn nicht, so ist es auch ok. Und das ist sogar wahr!! Er freute sich über die Frage, bat in der Klinik um Erlaubnis und begab sich mit Bus und Bahn zu uns! Die Kinder freuten sich über den überraschenden Besuch und ich mich natürlich auch. Es tat soo gut mit all den schlechten Gedanken und Sorgen mal nicht allein zu sein! Freunde melden sich seit einiger Zeit nicht mehr.. ich mag niemanden so sehen und die Freunde wissen nicht wie sie mit der Situation umgehen sollen. 2 Menschen besuchen meinen Mann.. ich und ein ehemaliger Einsatzkamerad.. und einmal war ein Feuerwehrkamerad da, der in tiefer Trauer über den Tod seines Bruders war. Man ist in dieser Situation als Familie einfach allein... das ist so! In der Anfangszeit sind noch alle da.. aber nach und nach kehrt überall der Alltag ein... und ich kann es auch keinem so richtig verübeln! Dazu kommt, dass viele mich mit großen, erwartungsvollen Augen fragen, wie es denn nun sei?! Die Erwartung ist deutlich.. jetzt ist alles gut.. es wird alles besser und bald ist das alles vorbei. Di eErwartung hatte ich anfangs auch.. aber sie ist der Realität gewichen, Ja, im moment geht es vorran, es sind kleine Schritte sichtbar.. aber die Schritte sind klein und sie birgen immer wieder Stolpersteine.. ein schlecht gepfalsterter Weg liegt da vor uns... und der dauert und ist lang... sehr lang! Und die ganze Zeit schwebt am seidenen Faden ein Hammer über uns... die Hammer der Wirtschaftlichkeit.. jeden Moment kann der Faden reißen und wir sind am Ende.. vielleicht trifft er uns dann, vielleicht trifft er nur einen von uns.. vielleicht schaffen wir es einen hochzuhalten... aber er schwingt unweigerlich! Das können andere nur schlecht verstehen und warum sollten sich andere damit belasten! Ändern kann es eh keiner!
Freitag abend brachte ich meinen Mann wieder in die Klinik, um ihn Samstag morgen wieder abzuholen, dann wieder mit Übernachtung bei uns. Samstag morgen war er gut drauf und ich auch!! Der Freitag zusammen, der spontane Besuch, das hat wahnsinnig gut getan! Wir hatten uns dann ja auch Dienstag in der Klinik gesehe, Mittwoch abend zu Hause, Donnerstag morgen zu Hause, Freitag zu Hause.. und Samstag und Sonntag standen uns bevor... eigentlich Rückblichend eine tolle Woche... wenn der olle Hammer nicht wäre!!
Wir frühstückten alle 4 zusammen, gingen danach gemeinsam schwimmen, kochten zusammen... Samstag hielten wir dann das Buch in der Hand... die unsichtbaren Veteranen.. mit unserer Geschichte.... ein komisches Gefühl... aber ein stolzes! Heute ist klar, dass dort nur der Beginn eines langen Weges niedergeschrieben ist... nur die Spitze des Eisberges.
Samstag abend schauten wir den Vorentscheid zum schwedischen Grand Prix.. eine schrullige Angewohnheit, die ich aus Schweden mitgenommen hatte. Ich weiß nichtmal, ob mein Mann das auch sehen will.. aber er tat es...mit mir zusammen. Die Nacht war ruhig, er schlief ruhig und fest. Ich schlafe seit langem nicht mehr durch, aber in diesen Nächten schlafe ich zumindest ruhig! Freitag war mein Mann in der Klinik nun endgültg in ein Einzelzimmer gezogen.. zweites zu Hause...
Samstag morgen rief unser Sohn, der im Dachgeschoß sein Zimmer hat, mich an.. ich sollte unbedingt hoch kommen.... Als ich hoch ging, roch es nach Blut. Er hatte die Nacht wohl Nasenbluten gehabt, und sein ganzes Bett recht heftig vollgeblutet. Sein Bett hatte er abgezogen, tiefe Blutflecken zierten die Matratze. Ich löste das Blut mit viel Wasser und zog die Blut-Wasser-Mischung mit Handtüchern aus der Matratze... es roch dadurch immer stärker nach Blut.... die meisten Menschen kennen den Geruch... für meinen Mann sind das kritische Momente, sie könnten jederzeit einen Flashback auslösen. Die Kinder erklärten mir, dass sie wegen dem vielen Blut mich angerufen hatten und nicht den Papa. "Das ist sicher nicht gut für Papa".... ja.. so lernen die Kinder mit der Krankheit umzugehen.. ob das gut ist, lasse ich dahin gestellt! Ich weiß es nicht!
Sonntag verbrachten wir ruhig, es gab einen kleinen Stolperstein beim Essen, wo mein Mann dem Sohn gegenüber sehr unfair reagierte.. ich nahm den Jungen in Schutz und wies meinen Mann auf dessen Verhalten hin... ab da war die Stimmung etwas reservierter. Ja.. richtig.. er ist immernoch krank!
Sonntag nachmittag gingen wir spazieren, aber wie gesagt... die Stimmung blieb angespannter als am Samstag. Stolpersteine halt!
Am Abend brachte ich meinen Mann nach "Hause"... für mich gewöhnliches Ritual an diesem Abend... für meinen Mann eine Erinnerung an die harte Realität.
Heute morgen... mein Buchausschnitt ist bei Facebook öffentlich... ich habe im Buch von einer Soldatin gelesen, die ähnliche Schwierigkeiten mit der Erkrankung und ihrem zivilen Mann hat.. Ich suche nach Unterschieden.. wir werden das schaffen!
Er schrieb mir eben, die Nacht hat er nicht geschlafen... er hat nur den Termin heute nachmittag im Kopf.... er muß über seine Trauma sprechen.
"Du schaffst das! Hab keine Angst, du musst es nicht nochmal erleben, du brauchst nur darüber berichten. Sieh dich selbst wie ein Reporter... ein Reporter, der über deine Geschichte berichtet" habe ich ihm geschrieben... Halt durch mein Held!!!

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Sonntag, 28. Februar 2016
von kleinen Schritten nach vorn, und Stolpersteinen
Ganz ganz langsam scheinen die Anti-Depressiva zu wirken. Zumindest hat mein Mann in 2 Wochen ganze 10 Kilo zugelegt... was bei seiner Figur und seinem Blutdruck nicht unbedingt als Erfolg zu bezeichnen ist. Letztes Wochenende berichtete er bereits darüber, dass er mit seinem Körper unzufrieden ist... In der letzten Visite sprach er das Thema dann mal an und bekommt nun langsam ein neues Mittel... dazu bekommt er zur Zeit 2 Anti-Depressiva gleichzeitig. Daher weiß ich auch nicht, ob alles, was ich nun berichten werde ein Werk der Mediskamente ist oder sein eigens erarbeiteter Erfolg.
Am Dienstag, der Tag an dem ich abends immer in die Klinik fahre, war es für mich ein schwieriger Tag. Meine Laune war sehr wackelig, unser Großer hatte schon morgens geweint, weil er den Papa vermisst und ich fühlte mich nach dem Wochenende wieder sehr ausgelaugt von der ganzen bizarren Situation. Auf der einen Seite hatte mich gefreut, dass die Ärzte und Psychologen bei meinem Mann sofort die Dinge angesprochen hatte, die ich am Telefon fallen gelassen hatte.. jedoch machte es mich (und es macht es auch bis heute) wütend, dass man mich nicht zu einem gemeinsamen Gespräch bittet. So bin ich zwar ein dankbarer Anker, soll die Stabilisierung meines Mannes unterstützen, bin scheinbarer ein guter "Tipp-Geber" für die Alltagsprobleme... aber ein klärendes Trialogisches Gespräch (Fachkraft-Betroffener-Angehöriger) wird einfach nicht geführt. Und so läuft es immer immer wieder gleich : Ich merke meinem Mann gegenüber Probleme an, die es am Wochenende nach wie vor gibt, er erkennt diese Probleme (oder er tut so.. ich weiß es nicht) und bittet mich dann, dass den Fachkräften in der Klinik mitzuteilen.... um mir jedoch im selben Atmenzug vorzuwerfen, ich solle mich nicht wie seine Betreuerin benehmen. Was denn nun?? Und nein, ich werde den Leuten in der Klinik gar nichts von mir aus sagen.. sollen die sich doch die Zähne ausbeißen!

Mein Mann war deprerssiv geworden, weil er seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte und sein Hobby aufgeben mußte. Anschließend wurden seine Ideen und Möglichkeiten immer wieder seitens der Behörden kaputt geredet und am Ende war er so psychotisch, dass er auch keine "großen" Schritte beruflich mehr tun konnte. Nun soll er in 2- 3 Wochen nach Hause kommen... und mich erwischt die kalte Panik. Denn es gibt nichts, was er in der Zeit tun kann. Eine Arbeitsstelle hat er nicht, etwas neues anfangen kann er nicht, weil er gar nicht arbeitsfähig ist. Was soll er die 3 Monate zu Hause tun? Auf dem Sofa sitzen und wieder Luftlöcher starren?? Dann hätte er nicht in die Klinik gehen müssen.
Seine Idee, ein Praktikum in der Ergotherapie.. . evtl als zukünftiges Arbeitsfeld. Schnell wurde deutlich, dass hier nicht von Praktikum in der Ergo gesprochen wurde, sondern von Arbeitstherapie in der Ergo.. also sich zusammen mit anderen Patientin in verschiedenen Arbeitsbereichen der Klinik auszuprobieren. Es war also nie die Rede von "anderen helfen" etc, was er sich so vorgestellt hatte. Entsprechend geknickt war er Donnerstag, nach dem Gespräch in der Ergo-Praxis... in meinen Worten : Wieder ein vor die Fresse bekommen. Die Ausblidung der Ergo dauert außerdem 3 Jahre, ist nicht bezahlt und ist so auf dem zivilen Markt schier unmöglich umzusetzen. Ein ehemaliger Bundeswehrkamerad besuchte ihn zum Glück den Abend sehr spontan und erzählte von Physiotherapeuten, die es nun auch bei der Bundeswehr gibt.... und da läuft ja immernoch der Antrag auf Wiedereinstellung. Das weckte ein bischen neue Hoffnung in meinem Mann.
Am Dienstag hatte ich den Wunsch geäußert ( und es war nur ein Wunsch... Wünsche gehen nicht immer in Erfüllung, das weiß ich!!) , daß er uns am Freitag nachmittag besuichen kommen würde! Da er mir sagte, ich solle ihn nicht "betreuen" und ich diese Mutti-Rolle auch nicht mag... wollte ich ihm deutlich machen, wie viel Mutti-Rolle es ist, wenn man ihn jedesmal aus der Klinik abholen und wieder zurück bringen muß! Da er nicht Auto fahren darf muß er wohl die Öffentlichen nehmen.. und das tarut er sich nicht!
Ergebnis meines Wunsches war, dass er in der Visite Donnerstag außerdem ansprach, er müsse lernen Bus und Bahn zu fahren.,.. da er ja nicht Auto fahren darf!
Ab nächste Woche wird also geübt. Zeitgleich berichtete er mir, dass er ein superneues und teures Medikament versucht zu bekommen, welches in besonderen Tagen genommen werden, damit er nicht dissoziiert und Auto fahren darf. Ich dahcte ich spinne! Er ist in Therapie, damit er aufhört unkontrolliert zu dissoziieren... und dann will er sich nen Medi holen, was einfach Schnipp.. Aus macht?? Anstatt das Problem zu bearbeiten? Dafür brauch er nicht seit 5 Wochen in der Psychiatrie sitzen. Was nen Schwachsinn.. meiner Meinung nach.. und die halte ich auch nie hintemr Berg. Es bleibt spannend, was daraus wird.
Donnerstag Abend bat ich ihn sich die Nebenwirkung seines neuen Lieblingsmedikamentes mal durchzulesen. Er holte sich jeden Abend ein sehr sehr starkes Medikament, welches nur Bedarfsweise gegeben werden sollte, falls man vor lauter Panik nicht schlafen kann. Das nahm er inzwischen profilaktisch... trotz recht erholtem Schlaf. Und die Nebenwirkungen hauten mich um... es konnte bei längerer Anwendung zusammen mit seinem Blutdruck tödlich sein!!! Nachdem er sich das durchgelesen hatte.. und ich ihn nochmals auf seine Neigung zu psychischer Abhängigkeiten von Medikamenten ansprach... fragte er die Nachtpfleger und setzte es ab! Allein wäre er nicht auf die Idee gekommen... hatte er die Aufklärung mal wieder nicht mitbekommen.... dissoziiert oder vergessen .. egal. beides ist Hauptbestandteil seiner Krankheit! Warum achtet die Klinik nicht darauf??? Und warum muß ich wieder in die Betreuer-Rolle wechseln. Was will er eigentlich?? Dieser Konflikt macht mich immernoch wahnsinnig... und das zieht sich auch duch das sonst sehr positive Wochenende.

Am Freitag also kam mein Mann uns tatsächlich besuchen... er war die 14 km in 2,5 Stunden durch die Berge gelaufen.... weil er sich ja nicht in Bus und Bahn traut. Da aber das Wetter so wahnsinnig sonnig war und mein Mann Herausforderungen in der Natur liebt und er uns außerdem einen Wunsch erfüllen konnte... war er fast schon euphorisch, als er ankam. Und es tut sehr gut, seinen Partner mal wieder lachen zu sehen!!!!! Er folgte also unserem gemütlichen TV-Abend mit den Kids und am Abend brachte ich ihn wieder zurück.... um ihn Samstag morgen wieder abzuholen. Er darf nur eine Nacht am Stück zu Hause schlafen.
Freitag mittag gab es nochmal eine Betreuersituation : Er beschwert sich regelmäßig, dass er sich als Gast zu Hause fühle... und fragte mich Freitag mittag, ob er einen Schlüssel mitnehmen solle?! Ich antwortete möglichst unpädagogisch: Jemand, der mich ohne Schlüssel besucht, ist ein Gast. Wer hier wohnt hat einen Schlüssel!
Stimmt.... :)
Samstag war der Tag recht entspannt, nachmittags ging es zur Geburtstagsfeier meines Vaters. Ich bat ihn mitzukommen, da er ja ganz normal weiterhin mein Mann ist! Also gehört er dazu. Wir trafen dort auf meine Geschwister mit Anhang und eine Freundin der Familie... das war überschaubar. Meine Familie ist allerdings gespalten, was unsere Ehe betrifft, da der eine Teil der Familie nur sieht, wie es mir so schlecht geht/ging und der andere Teil mich einfach bei all meinen Entscheidungen unterstützt. Daher war es für meinen Mann sicher kein einfaches Unterfangen mich dort zu begleiten. Aber er tat es, war zwar recht still, aber stolz auf sich. Im Nachhinein betonte er nochmal, wie gut es ihm tat, sich nicht zu verstecken... brauch er auch nicht.
Wenn ICH sage, ER gehört weiterhin zu mir, wir gehen den Weg gemeinsam, dann braucht da niemand gegen reden...soweit sollte man mich kennen!
Samstag Abend war mein Mann dann entsprechen etwas angespannter und ich nenne den Abend mal nicht Rückschritt, aber es war ein Stolperstein in der Genesung. Ein Rückfallen in alte Muster.. für den Moment.
Zu Hause schläft mein Mann sehr ruhig und tief... ohne extra Medikament.
Sonntag sprachen wir gemeinsam nochmal über berufliche Perspektiven und mir kam die Idee, anhand von Stellenanzeigen 2 Listen zu erstellen mit : ist mir wichtig/ will ich auf keinen Fall.. um mal zu sehen, was meinem Mann im Beruf so wichtig ist. Der Gedanke der Physiotherapie sprach ihn an und ich kann mir ihn auch gut darin vorstellen. Es kam aber noch eine ganz andere Sache dabei heraus... die zu allem passte, was er auf die Listen geschrieben hatte. Hundetrainer! Es gibt die Möglichkeit bei der Bundeswehr eingesetzt zu werden, aber auch im zivilen Bereich. Er könnte PTBS-Begleithunde ausbilden oder Assistenzhunde für Behinderte. Er war reslos begeistert und mal wieder ein kleines bischen euphorisch... ich vermerke mir "aufpassen, dass er nicht manisch-depressiv wird". Und freue mich dann ...

Nachmittags gingen wir im Wald spazieren, was uns immer sehr gut tut! Schön wars!
An Herausforderungen hatte mein Mann also einiges bewältigt an diesem Wochenende : Sich dem skeptischen Teil meiner Familie gestellt, seinen Vater getroffen und mit dessen Freundin sogar etwas länger gesprochen. Wir trafen einen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, der gar nicht wusste wo sich mein Mann befindet... und er erklärte es! Später trafen wir noch einen Bekannten und auch hier erklärte mein Mann, was er gerade tut. Dann hat er noch eine berufliche Perpektive ins Auge fassen können und ich konnte ihm nochmal mitgeben , an seiner Eigeninitiative zu arbeiten. Damit er Dinge aus der PSychiatrie auch zu Hause allein umsetzen kann und ich nicht immer wieder in diese Betreuer-Rolle rutschen muß/oder es einfach tue.

Und wie geht es mir? In kleinen Schritten besser, ich nehme seit 1 Woche Johanniskraut.. die Sonne scheint nun öfter und meine Laune steigt. Ich sehe ganz ganz kleine Schritte vorwärts bei meinem Mann und konnte an einem Tag in der Woche schon wieder mein Studium in Angriff nehmen. Am Freitag bekam ich dann noch Bescheid von der Krankenkasse, dass die Mutter-Kind-Kur genehmigt ist..solang ich dort versichert bin. Sollte mein Mann bei der BW wieder eingestellt werden, dann kippt das ganze! Daher bin ich nun zuversichtlich, dass der Antrag der Wiedereinstellung bald positiv entschieden wird. Ich kümmer mich darum mal schonmal drum, wie ich meine Kur dann sichern kann :) Ich freue mich sehr auf die Kur..zumal mein Mann dann wieder stationär gehen wird und ich so beruhigt fahren kann.
Meine berufliche Zukunft gehe ich nun auch wieder an, ich weiß wo ich hin will und ich werde versuchen, dieses Ziel zu erreichen.
Außerdem kann man seit dieser Woche nun auch das Buch, in dem der Anfangsartikel dieses Blogs abgedruckt ist, bestellen und kaufen! Ich bin stolz wie Oskar!!
So.. heute also recht psitiv... ich bin mir sicher, es wird nicht immer so sein... aner grad lädt mein Akku ein wenig auf!

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