Montag, 15. Februar 2016
viele Veränderungen, nicht alles ist gold
Nun habe ich 2 Wochen tatsächlich nucht geschrieben. Und in dieser Zeit ist viel passiert.
Vor 2 Wochen wurde mein Mann in seine Wunschklinik verlegt. Vor ca 1 Woche haben wir uns dann das erste mal getroffen. Am Dienstag Abend, ohne die Kinder, in der Klinik. Die Klinik ist eine Fachklinik für PTBS- mit besonderer Erfahrung im Umgang mit Soldaten. Dort wird die Traumatehrapie nach Luise Reddemann angewandt. Die Klinik ist ca 30 Minuten Fahrtzeit von uns entfernt, was sich bis heute als Vorteil erweist.
Ich kam also zu der Klinik, die weit außerhalb der Großstadt liegt.. eine Klinik mit Tradition und Geschichte-positiv, wie auch negativ.. aber über die Grenzen bekannt. Mein Magen drehte sich mehrfach. Als ich durch den Eingang ging, kamen mir offensichtlich Besucher der ebenfalls dorrt untergebrachten Substanzambulanz entgegen- ohne Fachchinesisch, es kamen mir Drogenkonsumenten und Alkoholsüchtige entgegen. Mein Mann nahm mich dort in empfang, er war genau so angepsannt wie ich. Er begleitete mich durch kalte verwinkelte Flure, vorbei an der Pathologie in einen sehr alten Trackt.. mit engen Fluren und noch kleineren Zimmern. Die zumeist männlichen Pfleger begrüßten mich kurz im Vorbeigehen.."Zimmer 4"... Das Zimmer ist ca 7-9 qm klein, dort stehen 2 Betten, ein Schrank, ein Tisch und ein Waschbecken.. 2 Stühle dienen den Männern als Ablagefläche. Wo soll man sich setzen? Es blieb nur das Bett. Auf diesem saßen wir nun verkrampft, versuchten eine "normale" Unterhaltung zu führen. Ich fühlte mich wahnsinnig unwohl, wollte dort nicht bleiben. Das erwähnte ich 2mal, blieb aber bei meinem Mann ungeachtet. Nach ca 2 Stunden fuhr ich wieder... am Boden zerstört. Auf der einen Seite war es schön ihn zu sehen, auf der anderen Seite war alles so weit weg von "Normal". Die Kinder könnten dort niemals hin.. wann er sich von dort weg traut.. unvorhersehbar. Er ist auf unbestimmte Zeit aufgenommen.
Einen Tag später trafen wir uns mit den Kindern. Mit Hund und Kindern holte ich meinen Mann ab und brachte ihn in ein Restaurant um die Ecke. Dort erzählte er mir, dass er wohl noch gar keinen hätte treffen sollen.. sagte man ihm heute. Also gab er vor, er würde einen Spaziergang machen, da er sich so sehr auf die Kinder gefreut hatte. Unser Sohn hatte inzwischen einen schweren Schub Nesselsucht und litt sichtlich. Im Restaurant kämpfte ich 2 Stunden gegen die Tränen. Wo war all mein Leben hin, was ich so sehr geliebt habe? Die Kinder nahmen das wahr, mein Mann nahm das wahr. Mama ist einfach immer traurig, sagte unser Sohn. "Mama kann nicht mehr lachen" sagte die Tochter. Sie sind doch noch so klein. Immernoch wusste ich nicht, wohin unser Weg gehen kann... einsam oder zweisam?
Am Wochenende wollte er Samstags nach Hause.. einen Tag. Ich sprach mit unserem besten Freund und wir machten aus, dass wir (Kids und ich) erst meinen Mann abholen, gemeinsam spazieren gehen und uns dann zum Kaffee bei unseren Freunden treffen wollten. Zu Hause ist ein schwerer Gang für meinen Mann, denn hier wohnt auch sein Vater... eine Beziehung, die sich im Verlauf der Therapie noch als schwierig herausstellen wird.
So holten wir ihn also erst ab, fuhren in den Wald, wo Kids, Hund und wir beide spazieren gingen. Vorsichtig näherten wir uns ein wenig an... schon am Restaurant hatten wir uns geküsst.
Im Wald nahm mein Mann meine Hand. Am Auto küssten wir uns. Bei unseren Freunden bemerkte ich dann, dass mein Mann von deren kleiner Tochter immer wieder getriggert wurde... zusätzlich war es dort mit den Kindern und mit 4 Erwachsenen recht laut.. mein Mann dissozierte immer wieder. Er nahm sich raus. Das kannte ich schon, die Klinik stellte das auch schnell fest und in mir wuchs wieder der Verdacht - Multiple Persönlichkeit bzw DIS Dissoziative Identitätsstörung.
Sonntag holte ich meinen Mann wieder ab, er wollte unbedingt mit mir das Bad tapezieren. Dort ging er ein wenig in der Arbeit auf. In Ihm mischten sich Gefühle von Normalität, aber auch von Scham und Schuld. An diesem Nachmittag hatten wir Sex. Und am Montag fiel ich in ein tiefes Loch. Das so Normale Wochenende hatte die Erinnerungen an die schöne Zeit geweckt. Der immernoch herabgesetzte Ehering erinnerte an die Realität. Wie konnte es nur weiter gehen? Zudem machte sich wieder meine Endometriose bemerkbar.. ich hatte Schmerzen. Dienstag hatten wir ausgemacht treffen wir uns nun immer ohne Kids, abend kurz in der Klinik. An den Wochenenden sollte ich ihn tagsüber holen. Doch am Dienstag merkte ich, wie es mir schlechter und schlechter ging... ich wurde mit der Situation nicht fertig. Ich soll normalität zeigen, ihm zeigen, dass ich da bin.. dabei ist es alles andere als Normal. Ich versuchte mich zu beruhigen, ihn nichts spüren zu lassen... versuchte den Pfarrer zu erreichen, den Krisendienst, die Psychologin der Militärkirche, die Sozialarbeiterin der Bundeswehr... niemand war kurzfristig greifbar... ich merkte, wie der innerliche Druck größer und größer wurde. Er entlud sich in einem völlig aufgelösten Anruf bei meinem Mann. Ich sehnte mich so sehr nach Hilfe, nach professioneller Unterstützung, nach einer neutralen Einschätzung. Es gab sie nicht! Immer wieder hämmerte sich in meinem Kopf ein, "Du bist auch nur ein Mensch"!!!!
Was sollte ich tun? In diesem Zustand zu meinem Mann in die Klinik fahren, wie abgesprochen? Das konnte und wollte ich nicht... er wünschte es sich so sehr. Was dann passierte blieb zum Glück bisher einmalig... ich mußte den Druck und die Leere loswerden und tat etwas, was ich seit meinem 21. Lebensjahr nicht mehr getan hatte... ich ritzte an meinen Armen. Nicht bis zum Blut.. nur bis zum Schmerz... und es wirkte wie damals... es beruhigte mich. Wer schmerzen spürt, der spürt etwas, der lebt. So beruhigte ich mich. Die Kinder bekamen nichts mit.. und es weiß auch niemand, dass das passiert ist. Da man die Striemen noch 1-2 Tage sehen konnte, trug ich einen dicken Wollpullover mit langen Ärmeln, das fällt im Winter nicht auf. Ohne meinem Mann Bescheid zu sagen, fuhr ich in die Klinik.. ... wie ich es ihm versprochen hatte. "Ich lasse dich nicht allein" hatte ich ihm versprochen!!
Als ich an der Pathologie stand, erreichte mich seine Sims "Kommst du denn?" fragte er sehr vorsichtig. "Eine Schwester hat gleich Zeit für uns und spricht mal mit uns zusammen... dann kannst du mal reden"... Eine Minute später stand ich auf der Station.
Die Schwester war sehr nett und nahm sich ganz in Ruhe Zeit für uns. Besonders der Stand unserer Beziehung belastete mich stark. Am Morgen hatte ich den Ehering aufgesetzt mit der inneren Feststellung "Wenn sich das nun blöd anfühlt oder falsch, dann ist die Beziehung am Ende". Aber es hatte sich den ganzen Tag nicht falsch angefühlt, es gab mir Sicherheit. Die Schwester konnte irgendwie einen gemeinsamen Zeichenvorrat zwischen meinem Mann und mir schaffen... sie konnte in Worte fassen, was er nicht sagen konnte. Und sie konnte erklären, in welcher Belastung ich stand. Das Gespräch tat mir wahnsinnig gut.
An diesem Abend passierte ein entscheidender Wandel. Unsere Ehe war geklärt. Wir liebten uns, das konnte mein Mann auch wieder sagen.. und zeitgleich hatte ich verstanden, warum er so war. Wer Emotionen unterdrückt, der ist für alle fremden empfänglich und hilfsbereit.... aber die Liebe ist mit eventuellem Schmerz und Verlassensein verbunden, die Liebe kann weh tun.. und darum wird sie ausgeschaltet.
Im Laufe seinem Lebens ist mein Mann schon als Kind traumatisiert worden, ist immer wieder verlassen worden. Wenn es ihm an schlechtesten ging, haben ihn alle allein gelassen. Und nun hatte er Angst, dass ich das selbe tue. Der Ring an meinem Finger hat ihm gezeigt, dass ich an ihn und uns glaube und hat ihn geöffnet. Und diese Öffnung hat mich verstehen lassen, was in ihm los war. Nicht in allen Punkten verstehe ich es.. aber ich verstehe, dass er mich liebt und ich für die wichtig bin. Lebenswichtig zur Zeit!
Samstag waren die Kinder bei der Oma, ich holte ihn morgens ab, wir frühstückten zusammen.. kuschelten, schliefen miteinander, kuschelten... der Tag hätte ewig so weiter gehen können. Ich sah meinen Mann lachen, wie seit Monaten nicht mehr.
Danach fuhren wir noch in ein großes Möbelhaus, um das Bad endlich zu vervollständigen. Sowas machte er immer gern. Dort war es voll.. Menschen aus allen Nationen tümmelten sich.. und mein Mann war angespannt. Auf Atemtechniken ließ er sich nicht ein.... versuchte die Situation schnellstmöglich zu verlassen. Als wir draußen im Auto saßen diossozierte er... diesmal zumindest so, dass ich etwas ahnte. Als er zurück kam, sagte er "da wa rich weg"... ich bat ihn, das aufzuschreiben, da er normalerweise nicht realisiert, dass er dissoziiert. Er gestand mir, dass es Phasen gibt, in denen er nicht weiß. wie er von A nch B gekommen ist und warum er da ist. Er hat zeitliche Lücken, die er sich nicht erklären kann.... und wieder vermute ich die DIS- multiple Persönlichkeiten. Er passt ins Schema.. vieles erklärt sich damit. Das könnte der Grund sein, warum er manchmal so verletztend und gemein zu mir war: Sein Beschützer hatte Angst vor Verlassensein und zum Schutz verletzte er mich, bevor ich es tun konnte.
Es klingt verwirrend, aber ich denke, es zu verstehen.
Am Sonntag ging es mir dank Endometriose wieder sehr schlecht.. trotzdem holte ich ihn nach Hause. Er spielte mit den Kindern, baute Möbel mit Ihnen zusammen... mehr passierte nicht. Und er lernte, dass ich ein Mensch bin, der auch eigene Probleme hat und nicht immer Stütze sein kann... aber trotzdem da ist und ihn nicht allein lässt.
Nach diesen Wochenenden bin ich fertig.... ziemlich abgekämpft und müde. Heute telefonierten wir kurz. Er bekommt Dissoziationen nicht mit, hat Gedächtnislücken, ist zeitlich völig desorietiert... und ich frage mich, wie man mit jemandem, der eine mulitple Persönlichkeit hat, zusammen leben kann.
Die Therapie wird Jahre dauern, so viel steht für mich fest. Die Bundeswehr macht Zicken zu der Wiedereinstellung... das Krankengeld läuft kein Jahr mehr....
Mein Kurantrag zur Mutter-Kind-Kur ist nun weg, genau so die Anmeldung zur Familienerholung für Soldatenfamilien... woher soll all diese Kraft, die ich brauche kommen? Will er dieses Faß aufmachen? Will er mit dem, was die Therapie vermutlich zu Tage fördert, leben? Oder schämt er sich so sehr, dass er mir nicht mehr in die Augen sehen kann?
Wird es jemals wieder Normalität geben?

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Sonntag, 31. Januar 2016
erste kleine Veränderungen?
Zwar ist es in mir immernoch ein auf und ab, die Kinder erproben die neuen Grenzen und Regeln und sind daher recht fordernd... aber im großen und ganzen bin ich stabiler. Denke ich.
Heute Nacht hatte ich wieder Alpträume, fühle immernoch die Angst meinen Mann zu verlieren. Warum tut es so weh? Habe ich als Scheidungskind so große Verlustängste? Oder ist es doch, weil ER einfach der richtige war/ist? Ich kann es nicht beantworten. Ich wünsche mir so sehr eine therapeutische Meinung dazu. Mein Gefühlschaos ist unbeschreiblich. Aber ich freue mich für meinen Mann, dass er kleine Fortschritte macht.
Wir telefonieren meist täglich, auch wenn der Wunsch danach fast immer von mir kommt. Heute nacht hatte er schlimmer Alpträume, war wieder im Einsatz im Kosovo. Es sind eigentlich immer die selben unsortierten Bilder, die ihn verfolgen. Er liest nun das Buch " Wenn der Krieg nicht endet" und erfährt dort, wie andere Betroffene Soldaten, aber auch Angehörige mit der Erkrankung umgehen. Er sagt auch, die meisten wünschen sich nach der Therapie einen totalen Neuanfang.. ein neues Leben. Das wünscht er sich auch. Noch sagt er, dass ich dabei eine Rolle spiele... ich denke, dass wird sich im Laufe der Therapie ändern. Er öffnet sich neuen Leuten gegenüber.... Menschen, die ihn akzeptieren. Das tue ich auch, aber das scheint er nicht zu sehen.

Nächstes Wochenende möchte er uns sehen, ich habe entschieden die Kinder mit einer neutralen Person zu ihm zu lassen.... ich mag ihn auch sehen, sehr gern sogar. Aber ohne die Kinder. Die Kinder wünschen sich den Papa. Den sollen sie auch sehen und bekommen. Ich wünsche mir meinen Mann. Die Kinder würden jede Regung, egal wie sie aussehen mag, zwischen uns beobachten. Ich will in ihnen keine Hoffnung wecken, die wir ihnen grad nicht bieten können. Dazu ist mir alles zu unsicher.

Neuanfang. Wo? Ich weiß es nicht. Will er das nach der Therapie auch noch? Und vor allem Wie..?

Ich muß zugeben, die letzten Wochen/Tage haben mich traumatisiert. Ich kann meine Emotionen nicht kontrollieren, ich erlebe die letzten Wochen immer und immer wieder, kann die Filme nicht steuern. Ich muß trennen, zwischen Vernunft und Schwachsinn. Zwischen Kopf und Herz. Nur wenn ich das trenne, fühle ich mich sicher und kann die Situation kontrollieren. Aber mein Mann hat es über die vielen Jahren geschafft, mein Konzept aufzulösen. Er hat sich in mein Herz gekämpft. Und alle meine vorherigen Partner wissen, dass das nicht oft gelingt. Liebe.. was ist das eigentlich?
Für mich ist es die Mischung aus Freundschaft, Vertrauen, Vertrautheit, Sex und gemeinsame Erlebnisse. Unser gemeinsames Leben war schon immer ein auf und ab. Aber in einem waren wir uns immer sicher : Das WIR zusammen halten.
Er sagt, er glaubt an uns. Dabei klingt er unsicher. Klar ist, die Telefonate tun inzwischen gut. Sie lassen ein Gefühl der Normalität entstehen. Aber was ist schon normal.

Mein Mann berichtet nun immer häufiger, wenn auch in Bruchstücken von Erlebnissen aus dem Kosovo. Das fing schon vor ca 2 Monaten an.... ICH denke, dass das gut ist, bin da aber sehr unsicher. Ich empfinde es als Fortschritt, wenn man Worte finden kann, für das, was unfassbar war. Ich habe schon einige Geschichten gehört. Vor kurzem las ich von einem KosovoVeteranen, der schlimmste Bilder verarbeiten musste. Diese Bilder waren auch für mich das erste mal so schlimm, dass ich sie kaum in eigene, schonendere Worte fassen kann. Darum freue ich mich über jedes Erlebnis, was mein Mann erzählt. Interessant dabei ist, dass er immer sagt : Die Situation mit.... ! Als ob ich die Situationen kennen würde. Aber ich kenne diese neuen Situationen nicht. Jedenfalls nicht von ihm. Ich recherchiere diese Situationen nach, um sie verstehen zu können und den Bildern Zeit und Raum geben zu können. Heute ist der Kosovo-Krieg in vielen Bereichen zu finden, viele Dinge und Situationen aus der Anfangszeit sind im Internet zu finden. So ließen sich die Bilder sortieren, aber will er das? Ist das gefährlich oder gut?
Er sagte gester, dass es ihm nun weh tut, dass ich ihn so krank nicht zu Hause haben will. Er versteht aber inzwischen, auch dank dem Buch, warum ich das nicht mehr will.

Und aufeinmal erwähnt er sexuelles Verlangen... das kann ich nun überhaupt nicht zuordnen. Mein Mann war immer respektvoll in der Beziehung. Er kennt meine Geschichte und er versteht mich normal. Ich habe ihm heute gesagt, dass die größte Verletzung nun war, dass er mit mir geschlafen hat, obwohl er nichts mehr fühlte. Ich habe mir vor 20 Jahren geschworen, dass nur ICH bestimme, wer Sex ohne Gefühl mit mir haben darf. Für solche Momente will ich die Kontrolle!! Die habe ich einmal verloren und das will ich nie wieder erleben. Das war immer mein Grundsatz und gegen den hat er verstoßen... unbeabsichtigt. Und gerade ist es das erste mal, dass ich über mein Erlebnis schreibe.........
Ich habe in den letzten Wochen noch mehr abgenommen, seit dem Zusammenbruch in der Kur geht das Gewicht abwärts.. sport hilft mir beim Verarbeiten und essen fällt mir schwer. Als ich ihm heute erzählte, dass ich beim Schwimmen mit den Kindern gestern angebaggert wurde, antortete er : Das ist weil du so toll aussiehst und eine so tolle Figur hast. Das fühlt sich toll an, sowas zu hören.. aber wie passt das in sein Gefühlsleben. Mir fehlt zärtlichkeit und Liebe, die können mir meine Freunde an der Stelle nicht geben. Er sagte, daran hätte er noch nicht gedacht in der Klinik.. und beendet das Gespräch mit dem Wunsch nach einem Nacktbild... was ich verneinte. Ich kann das alles nicht zusammenordnen.
Aber immerhin gibt es irgendwelche Reaktionen und Vorgänge im Kopf und Körper meines Mannes, das war in den letzten Monaten nicht mehr möglich.
Nächste Woche soll mit dem "inneren Kind" eine Stabilisierung angefangen werden. Ich bin skeptisch, da seine Kindheit schwierig war und er unter umständen mit weiteren Traumatisierungen konfrontiert wird. Und noch ist er nicht in seiner Wunschklinik....
Ich drücke ihm sehr die Daumen!

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Donnerstag, 28. Januar 2016
es geht auch noch schlimmer... aber die Sonne scheint
Ja.. genau so ist es, wenn man einen Tag nicht schreibt.
Geht noch schlimmer: Gestern erhielt mein Mann die Kündigung während der Probezeit. Dadurch hat er in 2 Wochen keinen Anspruch auf ALG1, ALG2 oder Krankengeld... hatte ich glatt verdrängt, da hab ich im Studium nur flach zugehört. Geht dann wohl um EU-Rente. Dann ist das Haus wohl weg. In der nächsten Woche erfahre ich, ob die Bundeswehr ihn wieder einstellt. Dann wäre alles Safe. Sonst heißt es: Haus verkaufen, Wohngeldantrag stellen, Hartz für die Kinder, Wohnung suchen, Bafög neu justieren... schakka.
Wie man sich vorstellen kann, brach ich natürlich zusammen, kurz ohnmächtig, danach Hysterischer Schreikampf... und dann war es langsam raus.
Wir telefonierten dann direkt in Ruhe. Sehr sachlich und vernünftig. Dank der Sozialarbeiterin der Bundeswehr, danke an dieser Stelle, schicke ich nun all seine Anträge und den ganzen Scheiß an die Psychiatrie. Sollen die sich kümmern. Ist nicht mein Problem!
In 2 Wochen kann er in seine Wunschklinik, das freut mich sehr. Da kann er auch direkt ne Paarttherapie ansprechen, denn sonst ist da nix mehr zu kitten. Es gibt doch ein Faß, was überlaufen kann.
Und nun kämpfe ich mich ins Leben zurück.. in mein Leben!!!
Ich habe nur morgens das Medikament genommen, abends komm ich irgendwie klar. Der Tag ist wichtiger!
Der Fliesenleger hat den Boden im Bad fast fertig. Ich habe 2 Kisten mit den Klamotten meines Mannes gepackt.. entrümpel jetzt.. gnadenlos!! Auch in meinem Leben. 2 Blaue Säcke später, ist auch der kaputte Kleiderschrank leer, hinter dem sich ein Loch von den Klempnern befindet.
Montag kommen 2 Soldaten und unterstützen mich bei den ganzen Arbeiten hier. Das freut mich. Ich schleppe und schufte seit 5 Stunden nun... und es tut sooooooo gut! Die Sonne scheint! Gestern Abend haben mich liebe Freunde sehr aufgemuntert und im Gespräch wurde mir klar, dass ich schon lange nicht mehr ICH bin. ICH LIEBE DAS LEBEN!! Ich mag keine dauernde Sicherheit, ich liebe die Abwechselung. Ich liebe Abenteuer und will mich nun zurück kämpfen. Es soll 2 Konstanten in meinem Leben geben... das sind meine Kinder!! Und ich bin bereit, mit Paartherapie auch der Beziehung und Ehe eine Chance zu geben... aber dazu muß er wieder lernen MICH zu lieben... so wie ich war, bin und sein werde! ( das ist nebenbei erwähnt unser Hochzeitsspruch gewesen!).
I Will Survive!

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